Gelis kleine „Nachlese“ zur gemeinschaftlichen Müllsammelaktion im Frühjahr 2024

War das ein Sonnentag an diesem 6. April 2024! Nach tagelangen Regenfällen plötzlich Temperaturen über 20°C, Sonne, T Shirt Wetter, eigentlich ideal für einen Ausflug an die Küste – zumindest aber in die nächste Eisdiele oder einfach in den Garten.

Nicht so, die tollen Menschen unterschiedlichsten Alters, die sich an diesem Samstagnachmittag ab 14.00h an die Arbeit machten, den Schlosspark in Rastede und vielmehr noch die angrenzenden und umliegenden Straßen von Müll zu befreien. Alle waren entsprechend ausgerüstet mit Sammelsäcken, Eimern, Zangen, Handschuhen. Die Erfahrenen hatten wohlweislich schon Bollerwagen und Fahrradanhänger dabei, weil aus Erfahrung Müll durchaus auch eine schwergewichtige Sache sein kann. Selbst Rollatoren sind hierbei eine hilfreiche Unterstützung und kein Hindernis.

In diesem Jahr hatten sich schon gleich im Vorfeld der NABU, der ADFC sowie der Lauftreff Rastede als eh immer aktive Mitsammler*innen dem W.I.M. Motto „Sabbeln statt Sammeln“ angeschlossen und über ihre Homepages zum Mittun aufgerufen.

Erfreulicherweise bekam ich kurzfristig auch die Info, dass eine Gruppe Klient*innen der AWO Trialog Wohnanlage am Mühlenhof auch teilnehmen würde. Diese Wohnanlage grenzt direkt an den Schlosspark und es war für alle ein besonderes Erlebnis und für mich als Verantwortliche zusätzlich eine beglückende Erfahrung und eine Möglichkeit der Vernetzung mit neuen Akteur*innen.

Für das Gruppenbild waren auch fast alle Anwesenden an dem Tag bereit und so wird deutlich, dass sich über 60 Aktive an diesem Tag für den Schutz unserer Umwelt eingesetzt haben. 

Freiwillig. Ehrenamtlich. Ohne Belohnung oder Verköstigung.

Aber offensichtlich mit viel Spaß, viel Lachen, viel Erfolg. Und ehrlich gesagt: Gesabbelt wurde auch eine ganze Menge!

Besondere Erwähnung finden neben den schon üblichen Müllhinterlassenschaften auch dieses Mal einige Fundstücke oder Geschichten, die ins Auge fielen und zum Grübeln Anlass gaben:

Welche Geschehnisse mögen wohl hier vorausgegangen sein?

Warum werden hier essbare, haltbare Lebensmittel entsorgt? Die Tüten waren verschlossen, nicht von Ungeziefer befallen und hätten einige Familien einige Tage satt machen können! Wir waren entsetzt, so etwas als Müll neben den Glascontainern zu finden.

Vermutungen wurden angestellt, es handele sich um Ware von der Speisekammer. 

Andere Menschen meinten offensichtlich, ihren Müll an der Parkstraße, in der Nähe des Reitstalls einfach am Waldrand in Säcken entsorgen zu müssen – am Samstag waren es drei, die wir so nicht transportieren konnten, als ich Sonntagmorgen mit dem Auto dort lang fuhr, war noch einer dazu gekommen. Ich habe aber nur drei in meinen Kofferraum laden können, den ich nachher gründlich reinigen musste.


Ein Vorfall sei noch erwähnt, den eine Familie zu erzählen wusste:

Bei den Tribünen des Turnierplatzes sammelte sie in einem blauen Sack Müll und fand u.a. ein Smartphone. Dessen Besitzer meldete sich über die Suchfunktion, erschien kurze Zeit später, nahm sein Eigentum mit kurzem Dank wieder an sich und verschwand. Was wird das Kind dieser Familie wohl daraus lernen?

Doch natürlich waren auch viele andere positive Erfahrungen und Stolz dabei, wenn die Kinder ihre vollen Müllsäcke nacheinander in den Container werfen konnten. Es war doch erstaunlich, wieviel da wieder zusammengekommen war, obwohl das Gelände optisch sauber und aufgeräumt aussah. Allein die achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen werden offensichtlich nicht weniger – allein sie machten einen Riesenanteil des Mülls aus, nehmen aber nicht viel Platz weg auf einem Container und wiegen auch nicht viel. Dabei ist ihr Schaden immens – und die Tatsache, dass dies strafbar ist, spielt offensichtlich keine Rolle.

Kurzum, es war wieder eine erfolgreiche Aktion und die glücklichen verschwitzten Gesichter signalisierten eindeutig Stolz und Zufriedenheit über das Geleistete. 

Wobei wir uns auch einig waren: Eigentlich sollte es uns gar nicht geben müssen, wenn jede(r) achtsamer mit seiner Umwelt umgehen würde. 

Utopie. Illusion. 

Daher wird es auch im Herbst wieder heißen:

Kommt zusammen zum „Sammeln statt Sabbeln“ … und wie man sieht,

man kann gar nicht früh genug anfangen. Setzen wir auf die Kinder.

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